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外国人犯罪者のメディアでの扱い

DW2-12 [2017-04-04]

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イラスト1
Ausländische Straftäter in den Medien
Sollen Journalisten die Herkunft von Straftätern nennen?
In anderen Ländern ist das selbstverständlich, in Deutschland war das aber lange nicht üblich.
Doch seit der Kölner Silvesternacht 2015/16 hat sich viel geändert.
„Wieso ist es denn für das Verständnis eines Kiosk-Überfalls notwendig zu wissen,
dass es sich um einen Serben, um einen Türken oder um einen ,Frankfurter Ureinwohner‘ handelt?“,
fragt Nikolaus Jackob vom Institut für Publizistik in Mainz.
Lange Zeit war es in Deutschland nicht üblich, die Herkunft eines Täters zu nennen.
Es hat mit der NS-Zeit zu tun, dass man in Deutschland mit dem Thema Nationalität sehr vorsichtig umgeht
– so auch bei der Berichterstattung über Straftäter.
Man will damit Vorurteile gegenüber bestimmten Nationalitäten, Menschen mit Migrationshintergrund oder religiösen Gruppen vermeiden.
So steht es auch im Pressekodex, an den sich die meisten Redaktionen in Deutschland halten.
Dann aber kam die Kölner Silvesternacht 2015/16, in der viele Frauen bestohlen und sexuell belästigt wurden.
Zeugen sagten damals, dass die Täter arabisch oder nordafrikanisch aussahen.
Als die meisten deutschen Medien nicht darüber berichteten, gab es viel Kritik aus der Bevölkerung.
Einige glaubten an eine Anordnung der Regierung in Zeiten hoher Flüchtlingszahlen.
Die Herkunft der Täter wurde absichtlich nicht genannt, hieß es.
Seitdem spielt die Nationalität eine immer größere Rolle,
wenn in den Medien über Straftäter berichtet wird.
Dabei stiegen die Zahlen ausländischer Täter kaum, zeigt eine Studie der Münchner Universität.
Wie wichtig vielen die Diskussion darüber geworden ist, beweist ein Tweet der Polizei:
Als im Februar 2017 in Heidelberg ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge fuhr, schrieb sie:
„Der Verdächtige ist ein ,Deutscher OHNE Migrationshintergrund‘.“